Zurück

Zu Besuch bei der Kinderwohngruppe der AWO

Spendenübergabe inklusive Fahrrad für die Kids

056

Nicht alle Kinder haben die Chance, in einem guten familiären zuhause groß zu werden. Egal ob Mama, Papa und Geschwisterchen, allein mit Mama oder Papa oder als bunte Patchworkfamilie - Familienmodelle gibt es viele. Doch was passiert, wenn die Kinder niemanden haben, der sich um sie kümmern kann?

Dann kommen Mitarbeiter verschiedener Einrichtungen ins Spiel, wie die der Arbeiterwohlfahrt in Zwickau.

In einem ganz normalen Mehrfamilienhaus ist Sindy Friedemann eine von 5 MitarbeiterInnen, welche 5 Kinder im "Familiennest Marienthal" betreuen Seit 2014 kümmert sich die staatlich anerkannte Erzieherin mit ihrem Team um die Jungen und Mädchen im Alter von 4 bis 12 Jahren, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht in ihrer eigenen Familie leben können. Dabei lernen die Kinder den üblichen Alltag mit Kita und Schule, Nachmittagsaktivitäten, Aufgaben im Tagesablauf und leben ein für viele so normales Geschwisterdasein.

Diese Außenwohngruppe ist eine von mehreren des AWO Kinder- und Jugendhilfenetzes, die auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt sind. Die Gruppe von Sindy Friedemann ist dabei auf die Unterbringung der Kinder bis zum 18. Lebensjahr ausgerichtet, also auf eine Langzeitbetreuung. Trotzdem ist die Elternarbeit ein ganz wesentlicher Bestandteil der Mitarbeiter, um den Kontakt und Umgang zwischen den Eltern mit ihren Kindern so gut wie möglich zu stabilisieren.

Sindy Friedemann: "Die Kinder kommen hauptsächlich zu uns, weil die Eltern mit der Erziehung überfordert sind. Es ist leider so, dass die Verhaltensmuster sehr früh geprägt werden und die Kinder oftmals selbst nicht mehr einfach aus ihrer Haut können. Es ist aber dann auch um so schöner zu sehen, wenn man die Kinder auffangen kann, sie sich eingewöhnen und wieder aufblühen. Das ist es, warum ich diesen Job so gern mache. Natürlich geht nicht alles immer reibungslos und man muss unglaublich viel investieren, um das Vertrauen der Kinder zu bekommen. Die positive Entwicklung der Kinder zeigt uns aber immer wieder, dass sich die Arbeit ausszahlt."

Jeder Betreuer in diesem Team hat ein eigenes Bezugskind. Mit diesem System hat jedes Kind somit seine ganz eigene Vertrauensperson und kann auch einmal die ,so wichtige, ungeteilte Aufmerksamkeit genießen.

Die Wohngruppen der AWO werden wie auch andere Kinderwohnprojekte finanziell von den Jugendämtern finanziert, sodass die Grundlebenshaltungskosten für Lebensmittel, Kleidung und auch mal einen Kinobesuch gedeckt sind. Natürlich haben die Jungen und Mädchen hin und wieder auch einen Wunsch darüber hinaus, den es sich dann zu ersparen gilt oder der durch Spenden ermöglicht wird.

Steffi Neidl, Mitarbeiterin der Unternehemskommunikation in der Volksbank Chemnitz, sammelte bereits im vergangenen Jahr Kleidung in der Schulklasse ihrer Tochter für die Einrichtungen der AWO in Zwickau. Im Rahmen der Jubiläumsaktion "150 bewegende Taten" rief sie nun ihre Kollegen und Kolleginnen dazu auf, Kleidung und Schuhe für die größeren Kinder zusammen zu tragen. Die Resonanz war so gut, dass zahlreiche Hosen, Kleider, Badesachen und sogar 14 Paar Schuhe in ihrem Büro landeten. Als Highlight wurde zudem ein besonderer Herzenswunsch der Betreuerin Sindy Friedemann erfüllt. Ein Mountainbike für ihr Bezugskind!

Mit einem vollgepackten Auto machte sich Steffi Neidl auf den Weg, um die Kinder der Wohngruppe zu besuchen und sie mit all den Sachen zu überraschen. Die Freude der Kids war groß und das Mountainbike zog sofort alle Aufmerksamkeit auf sich und wurde Probe gefahren.

"Es war schon ein bewegender Moment, als 4 Kinder mit großen Augen vor mir standen und sie sich wirklich über die Dinge gefreut haben, die ich mitgebracht habe. Frau Friedemann erzählte mir, dass sie über jede Unterstützung sehr dankbar sind, da die finanziellen Mittel für die Kinder begrenzt sind. Gerade der Einkauf von Schuhen bedeutet immer einen hohen Kostenfaktor, wofür im Zweifel an anderer Stelle gespart werden muss. Von einem Fahrrad ganz zu schweigen." erzählt Steffi Neidl.

"Was mich persönlich begeistert hat, war die Bereitschaft der Bankmitarbeiter, mich bei diesem Projekt zu unterstützen. Egal mit welchem Aufgabengebiet sie in der Bank betraut sind oder wie weit weg sie von Zwickau wohnen - alle wollten den Kindern etwas Gutes tun und konnten dabei sicher sein, dass es direkt bei den Kindern ankommt. Wir haben damit wirklich etwas bewirkt!"

#bewegend gute Taten

mehr laden